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21.04.2023 - Lebensmittel
CVUA: mikrobiologische Untersuchungen von Rohmilch aus Automaten von 2020 bis 2022
Im Zeitraum von 2020 bis 2022 untersuchte das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Stuttgart insgesamt 54 Rohmilchproben aus Milchautomaten vorrangig auf deren mikrobiologische Beschaffenheit. Neben der Gesamtkeimzahl, Verderbs- und Hygienekeime wurden auch die pathogene Keime Salmonellen, Campylobacter, Shiga- bzw. Verotoxin-bildende E. coli (STEC/VTEC) und Listeria monocytogenes überprüft. Bei 44 % der Proben wurden auffällige Ergebnisse festgestellt, wobei teilweise mehrere Parameter pro Probe erhöht bzw. zu hoch waren.
Gesamtkeimgehalt, Verderbs- und Hygienekeime:
- 24,5 % wiesen eine erhöhte Gesamtkeimzahl (>1,0x10^5 KBE/mL) auf
- 30,8 % enthielten verderbniserregende Pseudomonaden mit einem Gehalt von >10^4 KBE/mL
- Bei 24,5 % lag der Keimgehalt der zu den Hygienekeimen zählende Enterobacteriacea bei > 10^3 KBE/mL
- Der Fäkalindikatorkeim Escherichia coli wurde bei 9,4 % mit einem Gehalt von > 10^2 KBE/mL nachzuweisen
- S. aureus wurde mit Keimzahlen von > 10^2 KBE/mL bei insgesamt 17,3 % gefunden
Pathogene Keime:
- Salmonellen und Campylobacter wurden in keiner der untersuchten 54 Proben festgestellt
- 12,9 % wiesen Shiga- bzw. Verotoxin-bildende E. coli (STEC/VTEC) auf
- Bei 5,6 % wurde L. monocytogenes qualitativ in 25 g nachgewiesen, wobei der Keimgehalt überwiegend unterhalb der Nachweisgrenze von 10 KBE/mL lag
Da Rohmilch keinem speziellen Erhitzungsverfahren oder Keimreduzierungsverfahren unterzogen wird, können krankmachende Keime enthalten sein. Hygienische Mängel im Erzeugerbetrieb (mangelhafter Reinigungszustand von Melkmaschinen, Rohrleitungen und Tanks) oder eine nicht ausreichende sowie lückenhafte Kühlung können außerdem nach dem Melken zur Kontamination der Rohmilch mit Verderbs- und Hygienekeimen (Pseudomonaden, Enterobacteriaceae) führen. Vorhandene krankheitserregende Keime (Salmonellen, Campylobacter, L. monocytogenes, S. aureus, STEC bzw. VTEC werden durch Erhitzen unschädlich gemacht, wodurch sich das Infektionsrisiko maßgeblich verringert.
Insbesondere Risikogruppen, wie Kleinkindern, Schwangeren, älteren und kranken Menschen wird vom Verzehr von Rohmilch, ohne vorheriges Abkochen und Rohmilchprodukten generell abgeraten.
In unseren Tentamus-Laboren führen wir die genannten mikrobiologischen Untersuchungen regelmäßig durch. Wir liefern Ihnen schnelle und zuverlässige Ergebnisse.
Für Fragen stehen Ihnen unsere Kundenberater sehr gerne zur Verfügung.
Quellen: