27.05.2021 - Lebensmittel

Rückverfolgung von Isolaten von Listeria spp. und Listeria monocytogenes mit Hilfe des MALDI-TOF Verfahrens

In Krisenfällen ist es erforderlich die Kontaminationsursache schnell zu ermitteln und zu beseitigen. Das BAV INSTITUT führt mittels des MALDI-TOF Verfahrens Vergleichs-untersuchungen von Mikroorgansimen durch.

 

Belastungen von Lebensmitteln mit Listeria monocytogenes waren in den letzten Jahren verstärkt die Ursache von Rückrufen, Erkrankungen oder Krisen.

 

In diesen Fällen ist eine schnelle und zuverlässige Ermittlung der Kontaminationsursache („Root-cause-analysis“) erforderlich. Dies kann eine große Herausforderung darstellen, da Listeria spp. und Listeria monocytogenes in unserer Umwelt weit verbreitet sind und man deren Auftreten in Lebensmittel-betrieben meist nicht vollständig ausschließen kann.

 

Durch z.B. Rohstoffe oder Personal, können diese Bakterien regelmäßig in den Betrieb eingeschleppt werden. Viele durch Listeria monocytogenes verursachte Krisenfälle werden allerdings durch Stämme verursacht, die sich dauerhaft in den Betrieben angesiedelt haben. Diese Stämme werden auch als „persistierende“ Listeria monocytogenes bezeichnet. Häufig stammen diese Listerienstämme aus Biofilmen.

 

Persistierende Listeria monocytogenes-Stämme waren in der Vergangenheit in mehreren Fällen die Verursacher von schwerwiegenden Krankheitsausbrüchen. Um die Herkunft der Bakterienstämme bestimmen zu können und zu entscheiden, ob sie aus Rohstoffen oder aus der Umgebung im Unternehmen stammen, ist ein Stammvergleich erforderlich.

 

Beim BAV INSTITUT erfolgen diese Untersuchungen mittels des MALDI-TOF Verfahrens. Dieses ist schneller und kostengünstiger als molekularbiologische Verfahren, die ebenfalls zu diesem Zweck eingesetzt werden. Die Ergebnisse der Stammvergleichsuntersuchungen mit MALDI-TOF liegen nach der kulturellen Isolierung noch am gleichen Tag vor.

 

Stammvergleichsuntersuchungen sind auch bei anderen Krankheitserregern wie z.B. Salmonellen, Bacillus cereus, Staphylococcus aureus ,Cronobacter spp… möglich. Aber auch bei Kontaminationen mit Verderbniserregern wie z.B. Milchsäurebakterien, Essigsäurebakterien, Pseudomonaden oder Hefen kann diese Methode zur schnellen Ursachenanalyse erfolgreich eingesetzt werden.

 

Mittels diesem Verfahren sowie anderen Schnellmethoden wie z.B. RT-PCR können unsere Experten in Krisenfällen schnell und zuverlässig unterstützen.

 

Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.