06.01.2025 - Chemie
UFI-Code für Wasch- und Reinigungsmittel: Lebensrettende Zuordnung ab 2025 verpflichtend
Ab dem 1. Januar 2025 gilt die Pflicht zur Verwendung des UFI-Codes (Unique Formula Identifier) für alle als gefährlich eingestuften Haushaltsprodukte im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR), einschließlich Produkte, die bereits vor 2021 auf dem Markt waren.
Was ist der UFI und warum ist er wichtig?
Der UFI ist ein 16-stelliger Code aus Buchstaben und Zahlen, der auf dem Etikett oder der Verpackung von chemischen Produkten wie Reinigungsmitteln oder Waschmitteln angegeben wird. Ziel ist es, diese Produkte im Falle eines Unfalls eindeutig zu identifizieren.
Warum entscheidend?
Chemische Produkte können bei unsachgemäßer Handhabung gefährlich sein, insbesondere für Kinder. Wenn ein Produkt durch den UFI-Code identifiziert wird, können die Giftinformationszentren (GIZ) schnell auf die beim Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hinterlegten Rezepturdaten zugreifen und gezielte medizinische Hilfe leisten.
Professor Matthias Greiner, Vizepräsident des BfR, erklärt:
„Der UFI enthält entscheidende Informationen über die Inhaltsstoffe und Eigenschaften eines Produkts. So ermöglicht er im Ernstfall eine präzise medizinische Beratung.“
Wer ist betroffen?
- Ab 2025: Pflicht für Produkte, die vor 2021 in einem EWR-Mitgliedsstaat verkauft wurden.
- Seit 2021: Pflicht für neue Produkte, die als gesundheitlich gefährlich eingestuft werden.
- Seit 2024: Pflicht für neue Produkte, die industriell genutzt werden.
- Ausnahme: Für rein industriell genutzte Produkte darf der UFI-Code statt auf der Verpackung auch ausschließlich im Sicherheitsdatenblatt angegeben werden.
Wie wird der UFI erstellt und gemeldet?
Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) stellt Unternehmen technische Werkzeuge zur Verfügung, darunter einen UFI-Generator auf ihrer Website. Dort können Hersteller den Code erstellen und im PCN-Format (Poison Centres Notification) an das BfR übermitteln.
Das BfR hat eine zentrale Rolle in diesem Prozess:
- Es validiert die eingereichten Produktdaten.
- Es leitet die Informationen an die sieben deutschen GIZ weiter, die für die medizinische Notfallberatung zuständig sind.
- Es stellt umfangreiche Informationen und Hilfestellungen auf seiner Website bereit, einschließlich einer Beschreibung des PCN-Verfahrens und häufig gestellter Fragen.
Hintergrund der Regelung
Der UFI wurde vor über 13 Jahren unter Mitwirkung des BfR entwickelt, um die Sicherheit im Umgang mit chemischen Produkten zu erhöhen. Mit der Verankerung in der CLP-Verordnung (Artikel 45 und Anhang VIII) sowie im deutschen Wasch- und Reinigungsmittelgesetz (§ 10) ist der UFI heute ein zentrales Element für den Schutz von Gesundheit und Leben im EWR.
Fazit: Der UFI-Code schafft Transparenz und ermöglicht im Notfall eine schnelle, gezielte Hilfe – ein wichtiger Schritt für mehr Sicherheit im Alltag.
Quelle: www.bfr.bund.de