24.04.2020 - BAV Institut
Persistenz und Inaktivierung von SARS-CoV-2 auf Oberflächen
Das neuartige Coronavirus (SARS-CoV-2) löste im Januar 2020 eine Welle der Covid-19 Erkrankung in China aus, welche sich über die Welt verbreitete und zu einer Pandemie führte.
Viele Forschungsansätze liefern immer mehr Erkenntnisse über das Virus. Der Infektionsweg verläuft in erster Linie über Tröpfchen, aber die Übertragung über Schmier- und Kontaktinfektion kann nicht ausgeschlossen werden. Infizierte Personen scheiden durch das Husten, Niesen und Atmen eine Menge an Tröpfchen und Aerosolen mit Viren aus, welche sich auf die Oberflächen absetzten. Somit bleibt die Umgebung infizierter Personen eine längere Zeit durch das Virus belastet (www.heise.de, bfr.bund.de).
Trotz des häufig symptomfreien Krankheitsverlaufs bei vielen Infizierten, wird das Virus auch durch Körperflüssigkeiten ausgeschieden und verbreitet.
Studien zufolge bleibt SARS-CoV-2 anscheinend länger auf Oberflächen bestehen, als zuvor bekannte Coronaviren. Auf unbelebten, glatten Oberflächen kann das SARS-Virus von mehreren Stunden bis Tagen persistieren. Auf Oberflächen aus Kunstoffen ist SARS-CoV-2 bis zu 72 Stunden, auf Edelstahloberflächen, Holz und Stoff bis zu 48 Stunden und auf Kupferoberflächen bis zu vier Stunden nachweisbar. Auf Verpackungsmaterialien wie Karton überlebt es bis zu 24 Stunden. Auf Glas liegt die Überlebensdauer vom Coronavirus bei bis zu vier Tagen (www.nejm.org, www.thelancet.com).
Relevante Faktoren hierfür sind z. B. die Feuchtigkeit und die Umgebungstemperatur. Studien zufolge kann SARS-CoV-2 auf trockenen und kühlen Oberflächen unter Umständen sogar bis zu 6 Tagen überleben und infektiös bleiben (link.springer.com, aem.asm.org).
Dies erhöht das Expositionsrisiko bei Kontakt, welches eine mögliche Infektion zur Folge haben kann. Da also in Bezug auf die Belastung von Oberflächen mit dem Coronavirus viele Fragen offen sind und insbesondere die Verbreitung in unserem täglichen Umfeld unklar ist, hat das BAV Institut einen entsprechenden Test dafür aufgebaut (siehe nachfolgenden Artikel).
Um in der Reinigung gezielter vorzugehen, sollten Desinfektionsmittel, welche als begrenzt viruzid, begrenzt viruzid PLUS oder viruzid gelten, benutzt werden. Des Weiteren ist nach Möglichkeit eine thermochemische Reinigung bei Temperaturen >56 °C zu empfehlen (edoc.rki.de, www.rki.de).
In unserem Labor führen wir diese Oberflächenunterusuchung auf Coronavirus (SARS-CoV-2) durch. Für Fragen stehen Ihnen unsere Kundenberater sehr gerne zur Verfügung.