28.10.2021 - Lebensmittel

Zahlreiche Produktrückrufe wegen Ethylenoxid in Eis

Zahlreiche Produktrückrufe wegen Ethylenoxid in Eis

 

Der Nachweis von Ethylenoxid stand im Jahre 2020 an erster Stelle bei den bundesweiten Lebensmittelwarnungen und wird auch in diesem Jahr die Liste wohl wieder anführen. Auch Eis war dieses Jahr stark betroffen.

 

Was ist Ethylenoxid?

Ethylenoxid ist ein farbloses Gas. Es kann sowohl Schädlinge als auch Bakterien abtöten. Durch diese Eigenschaften kann es zur Sterilisation von Lebensmitteln eingesetzt werden. Bei der Anwendung bei Lebensmittel kann ein krebserregender Abbaustoff mit dem Namen 2-Chlorethanol entstehen. Die Anwendung ist bei Lebensmitteln in der EU deshalb schon seit 1981 verboten. In vielen anderen Ländern ist der Einsatz von Ethylenoxid jedoch immer noch weit verbreitet. Durch seine erbgutschädigende Wirkung sind schon kleinste Mengen von Ethylenoxid oder seinen Abbaustoffen sehr gesundheitsschädlich für den Verbraucher.

 

Was ist das Problem und wie kommt Ethylenoxid ins Eis?

Im November 2020 wurde Ethylenoxid in Sesam aus Indien nachgewiesen. Dies machte die Lebensmittelüberwachung auf die unerlaubte Anwendung aufmerksam. Seitdem wurde Ethylenoxid in sehr unterschiedlichen Lebensmitteln gefunden. Neben sesamhaltigen Stoffen wie Schokoriegel und Müslis wurde der Stoff auch in Nahrungsergänzungsmitteln Backwaren sowie Eis nachgewiesen. Aufgrund dieser Problematik wurden in ganz Europa tausende Produkte vom Markt genommen.

Allein fast 1500 Eis-Produkte mussten in der EU zurückgenommen werden, da Ethylenoxid gefunden wurde und das Produkt für den Verbraucher somit gefährlich sein kann. Doch wie kommt der Stoff ins Eis?

Da vor allem trockene Produkte begast werden, können alle importierten trockenen Waren potentiell die Quelle von Ethylenoxid sein. Vor allem Zusatzstoffe wie Johannisbrotkernmehl (E410) und Guarkernmehl (E412) waren in der Vergangenheit mit Ethylenoxid belastet.

 

Welche folgen kann der Nachweis von Ethylenoxid haben?

Wenn in Ihren Waren Ethylenoxid gefunden wird, kann dies schwerwiegende finanzielle Folgen für Sie haben und schädigt nachhaltig Ihren Ruf.

Wenn der krebserregende Stoff in Ihren Waren gefunden wird, ist das Produkt höchstwahrscheinlich nicht verkehrsfähig. Das Produkt darf nicht verkauft werden. Wenn sich die Ware schon im Verkauf befindet, muss diese zurückgenommen werden oder sogar ein öffentlicher Rückruf durchgeführt werden.

 

Was können Sie als Hersteller von Speiseeis tun?

Für industrielle Hersteller von Speiseeis wird empfohlen Rohstoffe im Rahmen der betrieblichen Eigenkontrolle auf Ethylenoxid untersuchen zu lassen.

Für kleinere und handwerkliche Hersteller von Speiseeis können diese Untersuchungen auch sinnvoll sein, wenn ein Rohstoff in sehr viel Waren verarbeitet wird. Eine weitere Möglichkeit ist sich vom Lieferanten bestätigen zu lassen, dass keine Begasung stattgefunden hat und die Abwesenheit von Ethylenoxid und dessen Abbauprodukte überprüft wurde.

 

In unseren Tentamus-Laboren führen wir die Untersuchungen auf Ethylenoxid regelmäßig durch. Wir liefern Ihnen schnelle und zuverlässige Ergebnisse.
Für Fragen stehen Ihnen unsere Kundenberater sehr gerne zur Verfügung.

 

 

 Quellen:

Foodwatch via Link

BVL via Link 

BfR: 

- via Link

- via Link

BAV Institut via Link