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02.09.2022 - Lebensmittel
Aufbereitete Abwässer in der Landwirtschaft: Besteht ein gesundheitliches Risiko durch Krankheitserreger wie Hepatitis-A-Viren oder Noroviren?
Klimawandel, unvorhersehbare Wetterverhältnisse und Dürren verknappen die Wasserressourcen in Deutschland und Europa. Aus diesem Grund wurde die Nutzung von aufbereitetem Abwasser zur landwirtschaftlichen Bewässerung auf europäischer Ebene ermöglicht. Eine große Herausforderung bei der Aufbereitung stellt jedoch das Vorkommen von viralen Krankheitserregern im Abwasser dar.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät derzeit davon ab bodennah wachsendes und roh konsumiertes Obst und Gemüse in Deutschland mit aufbereitetem Abwasser zu bewässern. Vor allem im Hinblick auf krankmachende Viren wie z. B. Hepatitis-A-Viren und Noroviren, die über diesen Weg auf oder in die Pflanzen gelangen können.
Meist werden die Viren über die Wurzeln der Pflanzen aufgenommen und zeigen eine hohe Stabilität gegenüber Umwelteinflüssen, im Boden und auf der Pflanze. Zudem weisen die meisten Viren eine sehr niedrige minimale Infektionsdosis auf, bereits geringe Virusmengen können schon zu Erkrankungen führen.Jüngst gab es in Österreich auch einen Produktrückruf einer TK-Beerenobstmischung, die mit Hepatitis-A-Virus belastet war.
Um dem zu begegnen wurden in der Verordnung (EU) 2020/741 Mindestanforderungen an die Nutzung von aufbereitetem Abwasser zur landwirtschaftlichen Bewässerung festgelegt. Die EU-Verordnung für die Wasserwiederverwendung ist ab dem 26. Juni 2023 gültig und soll die Umwelt sowie die Gesundheit von Mensch und Tier schützen.
Mehr Informationen zu Noroviren und Hepatitis-A-Viren finden Sie auch in unseren BAV-Steckbriefen.
In unseren Tentamus-Laboren führen wir Untersuchungen auf zahlreiche Viren wie Norovirus, Hepatitis A-Virus, Hepatitis E-Virus in Lebensmitteln regelmäßig durch.
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Quellen: