15.01.2025 - Lebensmittel

Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Brandenburg

Am 10. Januar 2025 wurde im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg ein Fall der Maul- und Klauenseuche (MKS) bei Wasserbüffeln bestätigt. Es handelt sich um den ersten Ausbruch in Deutschland seit mehr als 35 Jahren. Das Friedrich-Löffler-Institut hat bereits den Serotyp des Virus bestimmt, was die Entwicklung eines Impfstoffs möglich macht.

Die Behörden haben sofort Maßnahmen ergriffen: Sperrzonen wurden eingerichtet, betroffene Tiere getötet, und es gelten Verbringungsbeschränkungen für empfindliche Tiere wie Wiederkäuer und Schweine. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat für den 14. Januar 2025 einen Krisenstab einberufen. Auch eine Besprechung mit Branchenvertretern und dem Lebensmittelverband wird kurzfristig stattfinden.

Durch den Ausbruch verliert Deutschland seine Anerkennung als "MKS-frei ohne Impfung" von der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE). Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat eine Risikoeinschätzung veröffentlicht.

Über die Maul- und Klauenseuche

MKS ist eine hoch ansteckende Krankheit, die vor allem Klauentiere wie Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine betrifft. Sie äußert sich durch hohes Fieber und Bläschenbildung im Maul- und Klauenbereich. Das Virus ist vor allem in Afrika und Asien verbreitet. In Deutschland gilt MKS als anzeigepflichtige Tierseuche.

Für Menschen stellt das MKS-Virus keine große Gefahr dar. Nur in sehr seltenen Fällen, bei direktem Kontakt mit erkrankten Tieren, wurden leichte fieberhafte Symptome und Bläschenbildung beobachtet, die rasch abheilten.

Folgen für die Lebensmittelbranche

  1. Verlust der MKS-Freiheit: Deutschland verliert seine MKS-Freiheit ohne Impfung, was das Vertrauen in deutsche tierische Produkte auf internationalen Märkten beeinträchtigen könnte. Besonders Länder mit strengen Importvorschriften, wie in Asien und Afrika, könnten den Import von Fleisch und anderen tierischen Produkten einschränken.
  2. Handelsbeschränkungen und Exportverluste: Länder mit hohen Anforderungen an die Tiergesundheit könnten ihre Einfuhren aus Deutschland einschränken oder stoppen, was zu erheblichen Verlusten im Exportgeschäft führen kann.
  3. Binnenmarkt: Sperrzonen und Verbringungsbeschränkungen: Die Sperrzonen und Verbringungsbeschränkungen könnten Lieferketten innerhalb Deutschlands stören und zu Engpässen sowie Preisschwankungen führen.
  4. Kontrollen und Bekämpfungsmaßnahmen: Zusätzliche Ressourcen für die Überwachung von Tierbeständen, Hygienestandards und Impfungen werden erforderlich sein, was zu höheren Kosten in der Tierhaltung und Verarbeitung führen könnte.
  5. Verbrauchervertrauen: Der Ausbruch könnte das Vertrauen der Verbraucher in deutsche Fleischprodukte beeinträchtigen. Die Branche muss durch transparente Kommunikation sicherstellen, dass alle erforderlichen Schutzmaßnahmen ergriffen werden, um die Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten.

Als Untersuchungslabor für Lebensmittel spielt das BAV Institut eine zentrale Rolle bei der Sicherstellung der Lebensmittelsicherheit und der Qualität von Produkten.

  • Die frühzeitige Erkennung von Krankheitserregern, wie dem MKS-Virus, in tierischen Produkten. Dies umfasst die Durchführung von Tests auf den Erreger in Fleisch, Milch und anderen tierischen Produkten
  • Überwachung von Hygienebedingungen in der Lebensmittelproduktion und -verarbeitung. Wir testen auf potenzielle Kontaminationen und stellen sicher, dass alle gesetzlichen Vorschriften eingehalten werden
  • Unterstützung der Behörden und die Lebensmittelbranche mit wissenschaftlich fundierten Risikobewertungen und Beratung bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung von Krankheite

Haben Sie Fragen? Kontaktieren Sie unsere Experten! In unseren Tentamus-Laboren führen wir mikrobiologische Untersuchungen regelmäßig durch. Wir liefern Ihnen schnelle und zuverlässige Ergebnisse.

Quelle:

www.bmel.de

www.bfr.bund.de

www.fli.de