06.03.2018 - Mikrobiologie
Campylobacter-Infektionen – Seit Jahren auf Rang eins der meldepflichtigen bakteriellen Krankheiten in Deutschland und Europa
Die Campylobacter-Enteritis ist mit mehr als 70.000 gemeldeten Erkrankungen im Jahr 2016 und ähnlichen Zahlen in den Vorjahren die häufigste bakterielle meldepflichtige Krankheit in Deutschland. Auch auf europäischer Ebene liegt die Campylobacter-Enteritis auf Rang eins. Campylobacter zählt zu den sogenannten Zoonosen, das heißt, die Erreger können zwischen Tier und Mensch übertragen werden. Kontaminiertes Geflügelfleisch spielt als Infektionsquelle dabei eine wesentliche Rolle.
Das Robert Koch-Institut hat im Epidemiologischen Bulletin 44/2017 aktuelle Daten zu den Risikofaktoren und Infektionsquellen für sporadische Campylobacter-Infektionen in Deutschland veröffentlicht. Campylobacter-Infektionen treten in 97% der übermittelten Fälle sporadisch auf und nur selten als Krankheitsausbruch mit gleichzeitigem Auftreten mehrerer Erkrankungsfälle.
In der Verordnung (EU) 2017/1495 zur Änderung der Verordnung (EU) 2073/2005 wurde nach langjährigen Verhandlungen ein Prozesshygienekriterium für Campylobacter spp. mit einem Grenzwert von 1.000 KBE/g für Schlachtkörper von Masthähnchen eingeführt. Die Änderungen gelten ab dem 01.01.2018.
Mittels dieses Prozesshygienekriteriums sollen Hygienemängel entdeckt und beseitigt werden. Durch eine Reduzierung der Kontaminationsraten in den Geflügelbeständen erhofft man sich ebenfalls eine reduzierte Gefahr für den Verbraucher. Dies ist von großer Relevanz der Infektionen mit Campylobacter spp., die seit vielen Jahren in Europa der häufigste bakterielle Lebensmittelvergifter sind.
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In unserem Steckbrief erfahren Sie mehr über die Bedeutung, Herkunft und potenzielle Kontaminationsquellen dieser Mikroorganismen in Lebensmitteln.