01.12.2023 - Lebensmittel
Fisch in Schwangerschaft und Stillzeit: Achtung vor erhöhten Methylquecksilber-Gehalten in ausgewählten Arten
Fisch ist eine wertvolle Quelle für essenzielle Nährstoffe, Spurenelemente und Vitamine, was die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) dazu veranlasst, den Verzehr von Fisch ein- bis zweimal pro Woche zu empfehlen.
Allerdings kann sich in Fischen über die marine Nahrungskette die organische Form des Quecksilbers, bekannt als Methylquecksilber, anreichern. Dies führt dazu, dass bestimmte Fischarten, insbesondere Raubfische, erhöhte Gehalte an Methylquecksilber aufweisen können. Methylquecksilber kann nervenschädigend wirken. Besonders sensibel gegenüber der nervenschädigenden Wirkung sind ungeborene Kinder und Säuglinge, weshalb für Schwangere und Stillende spezielle Ernährungsempfehlungen gelten. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gibt Verbrauchertipps heraus, die vor dem Verzehr von Fischarten mit hohen Methylquecksilber-Gehalten warnen.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat in seiner in seiner Stellungnahme Nr. 047/2023 vom 11. Oktober 2023 aktuelle Quecksilbergehaltsdaten in Fischen analysiert und die geschätzte Aufnahme von Methylquecksilber für Frauen im gebärfähigen Alter berechnet. Die Ergebnisse zeigen, dass die Auswahl der Fischarten entscheidend ist. Insbesondere bei Hai- und Schwertfisch wird der tolerierbare wöchentliche Aufnahmemenge (TWI) für Methylquecksilber beim Verzehr von einer oder zwei Portionen überschritten. Thunfisch bleibt bei den empfohlenen zwei Mahlzeiten weit unterhalb des TWI, nähert sich jedoch bei drei Mahlzeiten an, insbesondere bei hohen Gehalten. Auch Fischarten wie Heilbutt und Aal können den TWI für Methylquecksilber überschreiten.
Trotz der potenziellen Risiken betont das BfR, dass die gesundheitlichen Vorteile des Fischverzehrs nicht außer Acht gelassen werden sollten. Fisch ist eine wichtige Quelle für Vitamine, Spurenelemente und mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Die aktuelle Bewertung gibt jedoch keinen Anlass zu einer Änderung der Verbrauchertipps zum Fischverzehr für Schwangere und Stillende durch das Bundesministerium.
Insgesamt wird daher empfohlen, die Auswahl der Fischarten sorgfältig zu treffen, um die positiven Effekte des Fischverzehrs zu nutzen, gleichzeitig aber die potenziellen Risiken durch Methylquecksilber zu minimieren, insbesondere während der Schwangerschaft und Stillzeit
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Quelle:
BfR Stellungnahme via Link