17.10.2019 - Lebensmittel
Lebensmittelbedingte Infektionen durch Listeria monocytogenes sorgten in Spanien für Aufsehen
Ein Listerioseausbruch führte im August in Spanien zu ungefähr 200 Erkrankungen und forderte sogar zwei Todesopfer. Diese Welle von Lebensmittelvergiftungen beunruhigten weite Teile der spanischen Bevölkerung, die Überwachungsbehörden, die Politik und viele Touristen.
In der Haupturlaubssaison befürchtete die Tourismusbranche sogar einen Einbruch der Besucherzahlen. Dazu ist es allerdings nicht gekommen, da die Ursache für die Infektionen entdeckt wurde und Krankenzahlen schnell wieder gesunken sind.
Insbesondere in Andalusien, einer Region im Süden Spaniens, kam es im August zu massiven lebensmittelbedingten Infektionen durch die gefährlichen Bakterien Listeria monocytogenes. Typische Symptome dieser Infektionskrankheit sind Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen und leichtes Fieber. Bei immungeschwächten Menschen kann dieser Erreger jedoch weitere Organe infizieren und sogar zum Tode führen.
Die Todesrate bei Infektionen durch Listeria monocytogenes liegt deutlich höher als bei den meisten anderen Lebensmittelinfektionen wie z. B. Salmonellosen oder Campylobacteriosen. Auch für schwangere Frauen sind diese Bakterien sehr gefährlich, denn sie können zu Schäden am Fetus führen und somit Fehlgeburten oder Fehlbildungen beim Neugeborenen auslösen.
Auslöser dieser in Spanien größten registrierten Listerienepidemie war ein vorgekochtes Fleischprodukt der Marke „La Mechá“, das in Sevilla hergestellt worden ist und insbesondere in Andalusien vertrieben wurde.
Alle seit Mai hergestellten Produkte gelten als betroffen und wurden vom Markt genommen bzw. es wurde mittels öffentlicher Rückrufe vor dem Verzehr gewarnt. Auch im Europäischen Schnellwarnsystem RASFF wurde vor diesen Produkten gewarnt, obwohl sie im anderen Europäischen Ländern nicht vertrieben worden sind. Man ist diesen Schritt gegangen, da sich jedoch im Monat August so viele ausländische Touristen in Spanien aufhalten. Nach der öffentlichen Rücknahme und Warnung vor dem kontaminierten Fleischprodukt in der Öffentlichkeit, sind die Erkrankungsfälle sehr schnell wieder auf den „Normalzustand“ zurückgegangen.
Dieser Fall zeigt erneut, wie wichtig die Einhaltung aller lebensmittelhygienischen Maßnahmen ist. Ein entscheidender Faktor zur Vermeidung von Listeriosen und anderen Lebensmittelvergiftern wie z. B. Salmonellosen und Campylobacteriosen sind die Personalhygiene im Lebensmittelbetrieb. Deshalb müssen die gesetzlich geforderten Hygieneschulungen sowie die Belehrungen nach §43 Abs. 4 Infektionsschutzgesetz regelmäßig durchgeführt werden. Dazu bietet BAV Institut ganz neu diese Schulungen online in 13 Sprachen an (www.bav-onlineschulung.de)!
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