06.12.2024 - Lebensmittel
Lebensmittelbedingte Krankheitsausbrüche 2023: Hauptverursacher und ursächliche Lebensmittel
Im Jahr 2023 waren Salmonella spp. die häufigste Ursache für lebensmittelbedingte Krankheitsausbrüche mit hoher Evidenz in Deutschland. Nach Angaben des gemeinsamen Berichts des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) und des Robert Koch-Instituts (RKI) entfielen 59 % der gemeldeten Ausbrüche (10 von 17 Fällen) auf Salmonellen. Dabei wurden vier Ausbrüche durch Salmonella Typhimurium und zwei durch Salmonella Enteritidis verursacht. Jeweils ein Ausbruch ging auf die Typen Salmonella Chester, Salmonella Durham, Salmonella Infantis und Salmonella Mbandaka zurück. Im Vergleich zum Vorjahr war dies ein deutlicher Anstieg, denn 2022 lag der Anteil der Salmonellose-Ausbrüche mit hoher Evidenz noch bei 29 %.
Neben Salmonellen wurden auch andere Krankheitserreger nachgewiesen, wenngleich in geringerem Umfang. Der zweithäufigste Erreger war Staphylococcus aureus, der in drei der 17 Ausbrüche (18 %) nachgewiesen wurde. Auf dem dritten Platz folgte Listeria monocytogenes mit zwei Ausbrüchen (12 %). Darüber hinaus wurden Norovirus und Histamin jeweils als Auslöser eines Ausbruchs identifiziert, was einem Anteil von 6 % entspricht. Insgesamt führten diese 17 Ausbrüche zu 255 Krankheitsfällen, von denen 63 Personen hospitalisiert werden mussten. Zwei Ausbrüche endeten tödlich: Ein Todesfall war auf eine Salmonellen-Infektion, der andere auf eine Infektion mit Listeria monocytogenes zurückzuführen.
Auch die Analyse der Lebensmittel, die diese Krankheitsausbrüche verursacht haben, zeigt ein vielfältiges Bild. Den größten Anteil stellten Schweinefleisch und Schweinefleischerzeugnisse, die mit vier Ausbrüchen (24 %) in Zusammenhang gebracht wurden. Gemüse und Gemüseprodukte, einschließlich Säfte, waren in drei Fällen (18 %) die Ursache. Fisch und Fischerzeugnisse, Fleisch und Fleischerzeugnisse sowie zubereitete Speisen lösten jeweils zwei Ausbrüche (12 %) aus. Zudem wurden einzelne Ausbrüche (jeweils 6 %) auf Lebensmittelkategorien wie Büffetspeisen, Käse, Milcherzeugnisse (ohne Käse) sowie Süßwaren und Schokolade zurückgeführt.
Eine bemerkenswerte Erkenntnis aus dem Bericht ist, dass im Jahr 2023 keine Kombination aus Erreger und ursächlichem Lebensmittel mehrfach gemeldet wurde. Dies unterstreicht die Vielfalt der beteiligten Auslöser und weist darauf hin, dass Maßnahmen zur Lebensmittelsicherheit in zahlreichen Bereichen gleichzeitig ansetzen müssen, um solche Ausbrüche effektiv zu verhindern.
Die Zahlen zeigen, wie wichtig präventive Maßnahmen entlang der gesamten Lebensmittelkette sind. Die Einhaltung von Hygienestandards bei der Herstellung, Verarbeitung und Zubereitung von Lebensmitteln bleibt unerlässlich, um das Risiko für lebensmittelbedingte Erkrankungen zu minimieren.
Quelle: www.bvl.de