27.12.2024 - Lebensmittel
Listerien in Räucherlachs: Risiko für empfindliche Verbrauchergruppen
Für das amtliche Zoonosen-Monitoring 2023 wurde kaltgeräucherter, geschnittener Lachs aus dem Einzelhandel auf den Krankheitserreger Listeria monocytogenes untersucht. Obwohl die Keimbelastung im Vergleich zu früheren Untersuchungen, wie dem Zoonosen-Monitoring 2011, deutlich zurückgegangen ist, bleiben empfindliche Verbrauchergruppen weiterhin gefährdet.
Ergebnisse der Untersuchung
Insgesamt wurden 354 Proben von kaltgeräuchertem, geschnittenem Lachs analysiert. Bei vorverpackten Produkten erfolgte die Prüfung kurz vor Ablauf des Verbrauchsdatums. Die Ergebnisse zeigen:
- In 8,2 % der Proben wurde Listeria monocytogenes nachgewiesen.
- Eine Probe (0,3 %) überschritt mit 170 Kolonie bildenden Einheiten pro Gramm (KbE/g) den gesetzlich festgelegten Grenzwert von 100 KbE/g für verzehrfertige Lebensmittel.
Gerhard Zellner, Vorsitzender der Länderarbeitsgemeinschaft Verbraucherschutz (LAV), bewertete die deutlich geringere Keimkonzentration und die niedrigere Zahl kritischer Proben als positiven Fortschritt. Dennoch sei Vorsicht geboten: „Ein Verzehr von Räucherlachs ist für Risikogruppen nicht zu empfehlen.“
Besondere Vorsicht für Risikogruppen
Zu den gefährdeten Personengruppen zählen:
- Ältere Menschen
- Immungeschwächte Personen
- Schwangere
Für diese Gruppen wird dringend empfohlen, auf den Konsum von Räucherlachs zu verzichten. Listerien können bei Schwangeren schwerwiegende Komplikationen verursachen, die von einer Schädigung des ungeborenen Kindes bis hin zu Früh- oder Totgeburten reichen.
Sichere Lagerung und Verzehr
Verbraucher*innen sollten beim Umgang mit Räucherlachs auf Folgendes achten:
- Das Produkt möglichst nur kurz lagern, da sich Listerien auch bei Kühlschranktemperaturen vermehren können.
- Räucherlachs keinesfalls nach Ablauf des Verbrauchsdatums verzehren.
Hintergrund: Listeriose
Listeriose ist eine lebensmittelbedingte Infektion mit einer der höchsten Sterblichkeitsraten in der EU. Besonders bei älteren und immungeschwächten Personen kann die Erkrankung schwere Verläufe nehmen.
Trotz Fortschritten bei der Reduzierung der Keimbelastung bleibt die sorgfältige Überwachung und der verantwortungsvolle Umgang mit potenziell belasteten Lebensmitteln essenziell, um Verbraucher*innen zu schützen.
In unseren Tentamus-Laboren führen wir die Untersuchung auf Listerien regelmäßig durch. Wir liefern Ihnen schnelle und zuverlässige Ergebnisse. Für Fragen stehen Ihnen unsere Kundenberaterinnen und Kundenberater sehr gerne zur Verfügung.
Quelle: www.bav.bund.de