14.12.2018 - Lebensmittel
Ökotest: Lachs mit Ethoxyquin belastet
In der Ausgabe von Öko-Test aus Dezember 2018 wurden 20 Räucherlachse, davon 5 Wildlachse und 5 Bio-Produkte getestet. Folgende Prüfparameter wurden untersucht bzw. Informationen von den Herstellern angefordert:
- Ethoxyquin und Abbauprodukt Ethoxyquin-Dimer
Bei Ethoxyquin handelt es sich um ein Konservierungsmittel, das in Fischmehl und Fischöl eingesetzt wird. Ethoxyquin steht unter Krebsverdacht und darf nur noch bis 2020 in Fischfutter enthalten sein. Sechs von 15 Zuchtlachsen waren mit Ethoxyquin belastet, darunter zwei Bio-Räucherlachse. - Nematoden
Die Wildlachse wurden auf Nematoden untersucht. Generell sollten 20 Nematoden pro kg Wildlachs nicht überschritten werden. Bei einem Lachs wurde dieser Wert deutlich überschritten. - Besatzdichte in Netzgehegen
Bei der konventionellen Zucht sind 25 kg Fisch auf einen Kubikmeter, bei Bio-Lachs 10 kg Fisch pro Kubikmeter erlaubt. - Sterblichkeitsrate
In der Mastzeit wird ein Verlust von höchstens 10% vorgeschrieben. Ein Hersteller gibt eine Sterblichkeitsrate von bis zu 20% an. - Fangmethoden
Drei Hersteller von Wildlachsen fangen mit Kiemennetzen, die beiden anderen mit Schleppangeln. Beide Methoden gelten als beifangarm. - Weitere Prüfparameter bzw. Beurteilungskriterien: mikrobiologische Untersuchung, Sensorische Prüfung, Rückstände von Antibiotika, chemische Behandlungen z.B. durch Einsatz von Pestiziden gegen Lachsläuse, Verwendung von GVO-freiem und zertifiziertem Fischfutter
Häufige Abwertungen bzw. unbefriedigende Noten gab es insbesondere aufgrund:
- eines deutlichen Befalls von Wildlachs mit Nematoden
- Nachweis von Ethoxyquin bzw. Ethoxyquin-Dimer
- Sensorische Abweichungen: Bei zwei Lachsen wurde ein „leicht fischiger Geschmack“ und zweimal leichte Abweichungen im Aussehen festgestellt.
- Werbung mit Selbstverständlichkeiten: bei einem Wildlachs wurde mit „Garantiert frei von Konservierungsmitteln. Garantiert frei von künstlichen Aromen“ geworben.
- Fehlende Angabe der Zuchtmethode „Netzgehege“ oder „Schwimmgehege“ bei einem Lachs aus Aquakultur
- Fehlende Angabe des FAO-Fanggebiets bei einem Wildlachs
- Punktabzüge gab es unter anderem, wenn die Fischart (Atlantischer Lachs) nur bedingt für die Zucht in Aquakulturen geeignet ist, bei Behandlung mit Pestiziden, bei zu hoher Besatzdichte oder einer überhöhten Sterblichkeitsrate während der Mastzeit.
Genauere Angaben zu der Testreihe können Sie dem Öko-Test-Heft Nr. 12/2018 entnehmen.
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Für Fragen stehen Ihnen unsere Kundenberater sehr gerne zur Verfügung.
Quelle: Öko-Test Nr. 012/2018 - www.oekotest.de